Vor einem Jahr wurde eine Photovoltaikanlage, 5,3 kWp Spitzenleistung mit Batteriespeicher der Nürtinger Firma Ads-tec, 5,8 kWh Kapazität, im Tagestreff der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart in der Paulinenstraße in Betrieb genommen. Mit dem Pilotprojekt will man die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage prüfen. Jetzt zog die Stiftung Ökowatt, die das Vorhaben finanzierte, die erste Jahresbilanz.
Projektbetreuer Klaus Seeger zeigte sich von den Zahlen überrascht: „Die Anlage funktioniert besser als jede andere in Nürtingen.“ Mit 4392 kWh hat die Anlage im Jahr 2018 knapp die Hälfte des Strombedarfs der Einrichtung für Bedürftige bereitgestellt. Der Ertrag sei wesentlich höher als prognostiziert. Damals hatte man damit gerechnet, etwa 30 Prozent abdecken zu können. „Dass wir knapp 50 Prozent schaffen, übersteigt die Erwartungen deutlich“, so Seeger. Zusätzlich wurden noch 1500 kWh in das Stromnetz der Stadtwerke Nürtingen eingespeist werden, die die Anlage vor einem Jahr installiert haben. Auf einen Vier-Personen-Haushalt übertragen, mit einem Durchschnittsverbrauch von 4500 kWh pro Jahr, könnte man so 80 Prozent des Strombedarfs mit selbsterzeugter Energie abdecken. In dem Haus für Hilfesuchende wird der meiste Strom in der Küche verbraucht, in der jeden Tag Essen für bis zu 30 Leute zubereitet wird. Außerdem in den Büroräumen und den drei Einzelzimmern. Grund für das gute Ergebnis sei unter anderem eine optimale Ausrichtung der Solarzellen auf dem Dach.
„Bei der Evangelischen Gesellschaft ist man so begeistert von dem Projekt, dass an anderen Stellen ähnliche Anlagen entstehen sollen“, so Iris Maier-Strecker vom Tagestreff.
Text, K. Seeger, Stiftung ÖKOWATT